Vorgehen: Massnahmenplanung bis Umsetzung

Vorgehen allgemein

Die Umsetzung von Massnahmen gegen Littering und andere Probleme im öffentlichen Raum ist ein institutionsübergreifender Prozess, der die Bereiche Raumplanung und Stadtentwicklung, Sicherheit, Sozialarbeit (Jugendarbeit, Quartiersarbeit), Integration, Hoch- und Tiefbau (Infrastruktur und Reinigung), sowie Umweltschutz und Gesundheit betrifft, aber auch Private wie das Gewerbe und die Gastronomie, die Abfallwirtschaft, Immobilienunternehmen, Sicherheitsunternehmen, Schulen oder Vereine. Der Einbezug der verschiedenen Akteure schafft Synergien und ermöglicht die Koordination der verschiedenen Aktivitäten. Zudem schafft die themen- und fachübergreifende Zusammenarbeit mit Privaten neue Handlungsoptionen für die öffentliche Hand.

Situationsanalyse

Jeder Raum hat seinen einzigartigen Charakter. Deshalb ist es nicht möglich, Massnahmen 1:1 von einem Ort auf einen anderen zu übertragen. Welche Massnahmen für einen bestimmten Standort sinnvoll sind, hängt von folgenden Aspekten ab:

  • Herkunft (Wohnort, Kultur) der Personen
  • Leitbild (Funktion, die der Raum erfüllen soll)
  • Art des Litterings und Begleitumstände
  • Raumgestaltung und Umgebung
  • Befragungen (auch zur Erstellung der Baseline für die Evaluation)


Partizipative Entwicklung und Umsetzung von Massnahmen

Die Resultate der Situationsanalyse werden für den gemeinsamen Lernprozess genutzt und dienen als Grundlage für die gemeinsame Entwicklung und Planung von Massnahmen.
Für den richtigen Massnahmenmix an Ihrem Standort:

  • gehen Sie von dem Massnahmenpaket des Referenzstandortes aus und
  • passen dieses gemäss Ihrem Leitbild, dem Handlungsspielraum und den örtlichen Gegebenheiten an.


Bei der Massnahmenwahl muss bei den Hauptverursachern des Litterings zwischen bewusstem und unbewusstem Littering unterschieden werden:

  • Beim absichtlichen Liegenlassen oder Wegwerfen von Abfällen (bewusstes Littering), können Massnahmen zur Verhaltensänderung ergriffen werden.
  • Bei unabsichtlicher Verschmutzung (unbewusstes Littering), z.B. unvollständiges Aufsammeln des Picknicks bei Dunkelheit, werden eher infrastrukturelle Verbesserungen benötigt. Verhaltensmassnahmen führen nicht zu Verbesserungen.


Littering ist oft mit Ruhestörung, Vandalismus und Unsicherheitsempfinden in der Bevölkerung verbunden. Diese Probleme können mit Massnahmen gemeinsam bekämpft werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass durch die Massnahmen die (im Leitbild festgehaltene und angestrebte) Nutzungsqualität nicht eingeschränkt wird.